Bayrisches Infanteriegewehr System Podewils Lindner


In Bayern wurde nicht wie in Preußen das Zündnadelgewehr zur Standard Waffe in der Armee, weiterhin wurde mit dem M52 ein Vorderlader in der Truppe verwendet. Erst mit den Erkenntnissen aus verschiedenen Schlachten wurde auch in Bayern klar, dass die Zeit der Vorderlader abgelaufen war.

Obwohl man bereits an einem Gewehr für Metallpatronen arbeitete, wurden für den Krieg 1870/71 Vorderlader zu Hinterlader umgebaut.


Gewehrfabrik-Direktor v. Podewils gelang es den Kriegsminister von seinem System zu überzeugen und dieser beantragte die Umänderung der Gewehre M52 in Hinterladersysteme.

Der Verschluss hatte ein aufgeschnittenes Gewinde zur Verriegelung sowie einen Staubschutzdeckel der auf eine Idee von Edward Lindner zurückging. Zum Gewehr gehörte eine Papierpatrone M58/67 mit 4,65 g Schwarzpulver und einem 27,65 g schweren Geschoss in dessen Boden das Zündhütchen aufbewahrt wurde. Dies sollten dann vor dem Laden auf das Piston aufgesetzt werden. 

Podewils Lindner, 3 Typen

Bei der Umänderung entstanden 3 verschiedene Typen von Gewehren

Tonis Zuendnadelseite

Die drei Modelle unterscheiden sich durch die Visiere

Von unten nach oben:
Modell 1 -> Infanteriegewehr
Modell 2 -> Schützengewehr
Modell 3 -> Büchse


Tonis Zuendnadelseite

Verschiedene Waffenlängen

Die Büchse ist um einige kürzer als die beiden anderen Gewehre.

Dichtsystem und Patrone

Aus den alten Unterlagen geht hervor wie es gelingt das System gasdicht zu bekommen. Ebenso sind Zeichnungen der Patrone vorhanden.

Tonis Zuendnadelseite

Gasbdichtung System

Vor dem Laufgewinde sitzt ein Dichtring im System, hier legt sich der Verschlusskopf beim geschlossenen Verschluss an. Zusätzlich presst sich der Verschlusskopf beim abfeuern durch den Gasdruck noch etwas fester an den Ring an. 
 

Tonis Zuendnadelseite

Patrone

Im Boden der Hülse steckt ein Zündhütchen, das mit der Patrone auf das Piston gedrückt wird. Anschließend wird die Patrone ins Patronenlager geladen.
Eine der Rillen im Geschoss wird zum Verschnüren genutzt.

Tonis Zuendnadelseite

Geschoss

Das originale Geschoss hat wie das Minie einen Hohlboden und Fettrillen.

Tonis Zuendnadelseite

Heutiger Nachbau

Nach einigen Versuchen bei einem Kollegen und auch bei mir habe ich eine entsprechende Kokille für ein Geschoss angefertigt. Dieses Geschoss ist sehr präzise und funktioniert sehr gut, wie das Original hat auch dieses Geschoss einen Hohlboden.

Tonis Zuendnadelseite

Kokille Podewils Lindner

Hier die Kokille mit Hohlbodeneinsatz für das Podewils Lindner Gewehr

Tonis Zuendnadelseite

Präzision

Hier ein Schussbild mit einem Podewils Lindner Gewehr auf 50 Meter geschossen.

Free AI Website Creator